Die Baumwollpflanze gehörte mit Soja in den 1990er-Jahren zu den ersten Pflanzen, die gentechnisch verändert wurden (GMO). Heute wachsen auf rund 80 Prozent der weltweiten Anbaufläche solche genveränderten Baumwollsorten. Diese Pflanzen sind so verändert worden, dass sie entweder resistent sind gegen gewisse Schädlinge – die Pflanze produziert also selbst eine Art Insektizid – oder gegen gewisse Unkrautbekämpfungsmittel (Herbizide). Letzteres bedeutet: Ein Feld wird mit GMO-Pflanzen bepflanzt, die grossflächig mit einem Herbizid besprüht werden. Das Gift tötet alles ab – abgesehen von den resistenten Pflanzen. Das schädigt Nützlinge, verdrängt traditionelle Pflanzenarten und die bedroht die Artenvielfalt.
Ob sich die Erträge durch GMO steigern, ist umstritten. Fest steht, dass Produzent:innen dadurch abhängig werden von grossen Saatgutkonzernen. Denn: GMO-Pflanzen können nur für eine einzige Ernte eingesetzt werden. Für die spätere Bepflanzung müssen Produzen:tinnen wieder neues GMO-Saatgut kaufen. Denn die Samen der Pflanzen verlieren ihre GMO-Eigenschaften. Es führt auch dazu, dass das ursprüngliches und standortangepasstes Saatgut verloren geht, dass also die Biodiversität abnimmt.
In der Schweiz besteht ein Moratorium für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Das befristete Anbauverbot geht auf die Gentechfrei-Initiative zurück, die 2005 von der Schweizer Bevölkerung deutlich angenommen wurde. Seither hat das Parlament das Moratorium bereits viermal verlängert, es gilt aktuell bis Ende 2026.