Die Wolle von Merino-Schafen findet man in kuschligen Pullovern genauso wie in vielen Funktions- und Outdoorkleidern. Sie stammt meist aus Neuseeland und Australien. Und nicht selten von Schafen, denen zusätzliche Hautfalten angezüchtet worden sind – denn: auf mehr Haut kann mehr Wolle wachsen. Diese Falten führen jedoch dazu, dass am After der Tiere ein ideales Milieu für Schmeissfliegenlarven entsteht, welche Entzündungen hervorrufen können, was die Schafe krank machen und bis zu ihrem Tod führen kann.
Bereits den Lämmern wird daher die Haut am After weggeschnitten, und zwar in den meisten Fällen ohne Narkose. Es entsteht eine glatte, vernarbte Fläche, auf der sich keine Parasiten ansiedeln. Diese von Tierschützer:innen weltweit verurteilte Prozedur nennt sich Mulesing, Im Verlauf der letzten Jahre wurde sie in Neuseeland grösstenteils eingestellt, in vielen Ländern weltweit – auch der Schweiz – ist sie verboten.
In Australien jedoch ist sie laut der Organisation New Merino bei mehr als 80 Prozent aller Merinoschafe jedoch weiterhin üblich. Es gibt einige internationale Labels, die mulesingfreie Wolle deklarieren. Beispiele sind Responsible Wool Standard (RWS), New Merino, Global Organic Textile Standard (GOTS) oder das von der New Zealand Merino Company ins Leben gerufene Label ZQ.